Denken Gerichte bei uns übehaupt nicht mehr an die Folgen ihrer Entscheidungen?



  • Badestrand schrieb:

    asc schrieb:

    Ich fände es am sinnvollsten wenn man mal die maximale Höhe von Kosten einer Klassenfahrt festlegt

    Ich meine die gäbe es, werden aber häufig ohne zu fragen überschritten.

    Ja, und dann sei du mal der Spielverderber, der das auf dem Elternabend thematisiert...

    Zum Thema selbst gibt's meinerseits nichts mehr zu sagen. Mit welcher Dreistigkeit die vielbeschworene "Solidargemeinschaft" in Anspruch genommen wird und gefordert wird (Beispiel)... manchmal denke ich, dass man vielleicht vom Erkennen der schwarzen Schafe auf das Erkennen der weißen Schafe umstellen sollte. Dann hätte man weniger zu tun.

    Viele Grüße
    Christian



  • Vielleicht erklärst Du mal, was Du an dem Flyer, den Du verlinkt hast, so schlimm findest. Oder wolltest Du nur mal wieder gegen Arbeitslose hetzen, wie üblich?



  • Du findest nichts bedenklich an:

    Sie fordern mehr? Wir auch!
    10 €/h Mindestlohn, 30h/Woche, 500€ Regelsatz!

    😕

    Aber wie dem auch sei, ich habe keine Lust, schon wieder darüber zu diskutieren. Fakt ist auf jeden Fall, dass die zu einem großen Teil unberechtigen Klagen nicht aufhören werden, solange es eine PKH gibt, bei der der Staat selbst im Falle unberechtigter Forderungen auf den Gerichts- und Anwaltskosten sitzen bleibt.

    Viele Grüße
    Christian



  • Gut, 30 Stunden woche klingt übertrieben.

    Aber rechnen wir mal anhand von 35 Stunden die Woche nach:
    7 Stunden pro Tag, macht 70 Euro pro Tag, bei 20 Arbeitstagen sind das 1400 Euro brutto.
    Ich glaube das ist schon ganz okay, zumindest für viele Tätigkeiten.

    Als Vorschrift fände ich das auch blödsinnig, aber die Menschen müssen auch von ihrer Arbeit leben können.



  • Hallo,

    die logische Folge ist doch die folgende: Am besten beschränkt man die maximale Arbeitszeit per Gesetz auf vier Stunden. Verstöße dagegen werden arbeitsrechtlich geahnded. Dann gibt es sicher im Nu keine Arbeitslosen mehr. 🙄 🙄

    Nein, im Ernst, ich bezog mich weniger auf die 30 Stunden pro Woche (das ist sicher vollkommen okay, auch wenn man es nicht so pauschal fordern kann), aber 500 Euro Regelsatz?

    Ich bleibe dabei, dass man (Single-Haushalt) nach Übernahme aller Fixkosten, die die ARGE gesondert übernimmt, mit weniger als bisher gut auskommt. Zumindest solange noch Geld für Zigaretten da ist, kann irgendwas nicht stimmen. Aber falls das mal jemand konkreter formuliert und mit einem beispielhaften Speiseplan demonstriert, wird er reflexartig (trotz SPD-Mitgliedschaft) als "Neoliberaler" (Anführungszeichen!) enttarnt aus dem heiligen Club der sozialen Gerechtigkeit ausgeschlossen.

    Viele Grüße
    Christian



  • Hi,

    das ganze Flugblatt ist ein Witz. Nur Forderungen und kein bisschen ein Angebot eigenen Einbringens.
    Da werden arrogant 500 Euro Regelsatz gefordert, woher sollen die kommen? Zusammen mit dem Wohngeld sind das u.U. über 800 Euro pro Monat. Zu finanzieren dann unter anderen mit von dem Wachmann, der bei Wind und Wetter Nachtschichten kloppt und sein Fell zu Markte trägt und dafür nicht mal 800 auf die Hand hat und davon auch noch die Fahrten zur Arbeit selber zahlen muß? Oder von der kleinen Kassiererin beim Schlecker, die auch ein ähnliches Einkommen hat und wenn abends was in der Kasse fehlst muß sie selber dafür aufkommen.
    Sollen sie doch nicht immer nur anonym in der Menge MEHR verlangen, sondern mal konkret zu dem beschriebeen Wachmann oder der Kassiererin gehen und denen konkret sagen wieviel, von dem bisschen was die letztlich ausgezahlt bekommen sie noch zusätzlich für sich haben wollen.
    Wo hört man denn schn mal von Initiativen von Hartz-IV-Empfängern, daß die ohne Extrabonus irgend eine Leistung erbringen wollen. (ausgenommen jetzt mal die Alten, die zwar kaum noch krauchen können aber nicht stillsitzen können und unbedingt was machen wollen).
    Viele Städte, Parks, Grünanlagen, Straßen sind verdreckt, vermüllt, mit Graphitty beschmiert..., da gibt es Aufgaben zu Haufe, so man sie denn machen will.
    Viele Arbeitslose haben keine oder nur unzureichende Qualifikation. Viele Schüler verpassen immer mehr den Anschluss... Andererseits gibt es viele Arbeitslose, die über die nötigen Voraussetzungen verfügen um hier in Form von Nachhilfe oder Weiterbildung untereinander zu helfen. Wie gesagt - Grundgedanke HELFEN nicht abfassen. Ungenützte Räume gibts genug, und wenn die Stadt dafür dann im Ramen der Schulspeisung ein kostenloses oder stark vergünstigtes Mittagessen spendiert ist allen geholfen.
    Von einer Illusion muß man sich aber komplett trennen, nämlich daß sich Geld durch Umverteilen vermehrt. Geld vermehrt sich nur durch was leisten. Und nur wer was leistet (wozu ich auch ordentliches Erziehen der eigenen Kinder zähle) sollte sich auch was leisten können.

    Gruß Mümmel





  • ..



  • Erhard Henkes schrieb:

    Klassenfahrten sind doch aus schulischer Sicht per se überflüssig. Lehrer sollen unterrichten, Schüler lernen und nicht auf allgemeine Kosten in der Welt herum gondeln. 😃

    Wenn man eine Klassenfahrt in ihren eigentlichen Sinne (sprich auch zum Lehren) verwendet habe ich nichts gegen Diese.

    Ich finde es nur extrem wenn man in einer Klasse einige Kinder gutverdienender Eltern hat, die dann mit ihren überzogenen Vorstellungen jenseits von gut und böse sind (Und auch wenn ich ein solches Beispiel kenne, wo ein reicher Vater den ärmeren Familien einen Teil der Kosten übernommen hat, ist dies nicht das wovon man ausgehen kann). Klassenfahren machen nur dann Sinn, wenn alle mitfahren können.

    Auch schön ist, wenn die Eltern um niemanden zu benachteiligen, im Elternabend eine feste Taschengeldsumme absprechen, und dann ohne Ausnahme alle Kinder reicher Eltern anschließend mit deutlich mehr auftauchen (Beispiel: Für eine Klassenfahrt zur DM-Zeit nach Berlin wurde festgelegt das die Summe des Taschengeldes zwischen ich glaube 80 und maximal 150 Euro liegen soll; Aufgetaucht sind ein Drittel der Schüler mit Taschengeldmengen ab 300, im Extremfall ca. 1500 DM).

    cu André


  • Mod

    Erhard Henkes schrieb:

    Klassenfahrten sind doch aus schulischer Sicht per se überflüssig. Lehrer sollen unterrichten, Schüler lernen und nicht auf allgemeine Kosten in der Welt herum gondeln. 😃

    Schwachsinn. Bei dem Fremdenhass und Antiliberalismus kann man eine Reise nach Saudi Arabien oder sonstwo in die Welt nur mit allen Mitteln befürworten.

    Edit: Ganz abgesehen davon, dass kulturelle Bildung ebenso in die Schule gehört und zur kulturellen Bildung auch gehört, dass man Kultur anderswo als am Oktoberfest gesehen hat.

    MfG SideWinder



  • Hi SideWinder,

    glaubst Du wirklich, daß ausgerechnet eine Klassenfahrt nach Saudi-Arabien die Resantiments gegenüber Fremden aufheben würde?
    http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=61386
    Mehr als den Artikel muß man dazu wohl nicht lesen.

    Klassenfahrten können unter Umständen helfen, andere besser zu verstehen. Aber eine Vergnügungsreise nach Paris bewirkt da sicher nichts positives. Und eine Reise z.B. in ein verschlafenes bretonisches Fischerdorf um mal die Lebensumstände der Fischer dort kennzulernen werden die Schüler kaum anstreben.

    Für Klassenfahrten sollte bundeseinheitlich eine Preisobergrenze festgelegt werden, damit da wirklich was sinnnvolles geschieht.

    Gruß Mümmel



  • ..



  • Klassenfahrten sind doch aus schulischer Sicht per se überflüssig. Lehrer sollen unterrichten, Schüler lernen

    ...und Spaß gehört bitteschön ganz abgeschafft...



  • LordJaxom schrieb:

    Klassenfahrten sind doch aus schulischer Sicht per se überflüssig. Lehrer sollen unterrichten, Schüler lernen

    ...und Spaß gehört bitteschön ganz abgeschafft...

    Komm, es ist ja nicht so, dass Klassenfahrten so unheimlich toll für alle Schüler seien. In der Oberstufe bin ich auf die so genannte Studienfahrt (das "Studien" kann man sich getrost wegdenken, das steht nur noch aus historischen Gründen da) nach Berlin gar nicht mehr mitgefahren, weil ich genau wusste, dass das nur in eine sinnlose Sauftour ausartet- und so war es dann auch (außerdem war das genau zum Zeitpunkt der Fußball-WM, also noch ein Grund). Und da war ich nicht mal der einzige, zwei andere sind ebenfalls freiwillig daheimgeblieben.

    Stattdessen habe ich in dieser Zeit eine Woche Praktikum in einer zweiten Klasse in einer Grundschule gemacht und das hat mir erheblich mehr gebracht.

    Viele Grüße
    Christian



  • @ChrisM:
    Da hast Du sicher recht, aber einiges von Erhard liest sich wirklich so, als sollen die Schulen sich auf das Lehren und Lernen beschränken. Das fände ich - sowohl als Schüler als auch als Elternteil - doch sehr einseitig.

    In der Mittelstufe z.B. machen - ich hoffe auch heutzutage noch - keine Klassen Sauftouren. Wir waren zu meiner Schulzeit mal im Fort Fun und sind auf Fahrgeschäften rumgedüst. Sicher, das ist nichts, was einen schulisch weiterbringt, aber es macht Spaß. In einer Gruppe, die in solcher Zusammensetzung selten zum Spaß zusammenkommt. Und ich denke, auch das kann lehrreich sein.

    Dazu kommt noch dass Eltern heutzutage immer weniger mit den Kindern unternehmen. Beschränkt sich Aufwachsen dann demnächst auf Aufwachen, Schule (spaßfrei!), Playstation, Bett?



  • @LordJaxom

    Ich finde es einfach nicht gut, dass die Schule von der Bildungseinrichtung zum Allrounder werden soll, die den Anspruch hat, eigenes soziales Engagement und soziale Kontakte und elterliche Erziehung zu ersetzen.

    Viele Grüße
    Christian



  • ChrisM schrieb:

    Ich finde es einfach nicht gut, dass die Schule von der Bildungseinrichtung zum Allrounder werden soll, die den Anspruch hat, eigenes soziales Engagement und soziale Kontakte und elterliche Erziehung zu ersetzen.

    Ach Gottchen, wir reden doch von 5 Tagen Klassenfahrt alle zwei Jahre.

    Das mit den Trinkgelagen stimmt zwar, aber die finden doch immer Abends statt. Von Morgens bis Nachmittags gibt's halt Städte- und Museen-Touren, ich fande Klassenfahrten jedenfalls immer super 👍 Übrigens helfen Klassenfahrten meist auch den Schüler<->Lehrer-Beziehungen, was das Klassenklima verbessert und so die Schul-Motivation der Kinder.



  • Hi,

    interessanter als der Beitrag zum Hartz-IV-Kochbuch sind die diversen Kommentare dazu, sowie auch teilweise deren Ausdrucksweise.

    "...sollte niemand "Dreck zum Fressen" zumuten. Eine Eßbirne für 20 Cent? Krautsalat für 25 Cent? Wenn überhaupt, handelt es sich um chemischen Dreck oder pestizid-verseuchte Produkte...."
    "Es ist einfach eine Frechheit Menschen vor zu rechnen wie sie mit ihren paar Kröten die sie vom Staat erhalten, Essen kaufen und kochen können."

    Vielelicht sollten sie mal daren denken, daß nicht der Staat die Wohltaten finanziert, sondern die vielen kleine Leute mit ihrer Hände Arbeit.

    Ich denke daß ich lange genug arbeitslos war um mir da ein Urteil erlauben zu können. Aber ich habe eben keine Ravioli-Dosen oder Fertigpizza gekauft, sondern große Tüten gefrorenes Gemüse. Bei mir stand damals immer ein großer Wok auf dem Herd, in dem ich mir jeden Tag was leckeres gebruzzelt habe. Aber selber kochen ist für Arbeitslose ja unzumutbar, weil sie keine Zeit dafür haben. Wer aber, wenn nicht sie hat denn sonst die Zeit?

    Wenn ich da ein paar Euro übrig hatte, dann habe ich die lieber in Fachliteratur, Programmiersoftware... gesteckt.

    Und wieso ist es für Arbeitslose unzumutbar, zu Fuß einkaufen zu gehen? Das täte den meisten Arbeitslosen, zumindest den jüngeren unter ihnen meist recht gut. Wie es Sarazin schon sagte, Unterernährung ist das geringste Problem der Arbeitslosen.

    Und was das Trinken angeht, ich bin nicht arbeitslos, aber ich lebe Flüssigkeitsmäßig fast nur von Leitungsheiner Gänsewein und bin sehr zufrieden damit. Leitungswasser ist ein absolut vollwertiges Lebensmittel. Und im Vergleich zu den ganzen Säften und Limos noch um Größenordnungen gesünder.

    Und wenn in den Berechnungen der Studie pro Monat noch ein Viertelliter Schnaps, eineinviertel liter Fruchtwein, ein Viertelliter Perlwein, 4,3 Liter Bier und 48 Zigaretten vorgesehen sind, was wil man dann mehr? Ich selbst trinke mit Sicherheit weniger Alkohol.

    Und um mich mit Freunden zu treffen brauch ich auch nicht unbedingt Geschenke mitbringen. Viele die Arbeit haben würden sich über etwas tatkräftige Hilfe, zum Beispiel mal den Kindern bei den Hausarbeiten helfen... sicher viel mehr freuen.

    Im übrigen da immer der Vergleich mit den Studenten angesprochen wird, es gibt fast keinen Studenten, der nicht irgendwie sieht, wie er ein paar Euros dazuverdienen kann, obwohl die nun wirklich genug zu tun haben. Arbeitslose, die irgendwo ein paar Euro nebenbei verdienen sieht man dagegen kaum.

    Wer die Mitte der 30 überschritten hat und arbeitslos ist, ist arm dran, aber wer jünger ist, und gesund... der hat in den meisten Fällen vorher nicht wirklich alles gegeben um sich eine Zukunft zu sichern.

    Gruß Mümmel



  • Ein mir bekannter Lehrer hat mir mal erzählt, dass auf Klassenfahrten nach seiner Erfahrung die Kinder aus Familien mit Sozialhilfe idr. am meisten ausgeben.

    muemmel schrieb:

    Und was das Trinken angeht, ich bin nicht arbeitslos, aber ich lebe Flüssigkeitsmäßig fast nur von Leitungsheiner Gänsewein und bin sehr zufrieden damit. Leitungswasser ist ein absolut vollwertiges Lebensmittel. Und im Vergleich zu den ganzen Säften und Limos noch um Größenordnungen gesünder.

    👍 In Deutschland sind die Anforderungen an Leitungswasser sehr hoch. Was man da bekommt ist perfekte Qualität! (Ok, man muss darauf achten, ob man Bleirohre hat. Aber selbst dann ist das Wasser wohl problemlos trinkbar, wenn man das Wasser vor der Entnahme ein bisschen laufen lässt.) Wasser abgepackt zu kaufen lohnt sich nur für Unterwegs und ist im Vergleich zu Leitungswasser eine Umweltsünde!

    muemmel schrieb:

    Im übrigen da immer der Vergleich mit den Studenten angesprochen wird, es gibt fast keinen Studenten, der nicht irgendwie sieht, wie er ein paar Euros dazuverdienen kann, obwohl die nun wirklich genug zu tun haben. Arbeitslose, die irgendwo ein paar Euro nebenbei verdienen sieht man dagegen kaum.

    Klar, schwarzarbeit :).

    Aber für Arbeitslose wird das hinzuverdienen doch sogar extrem erleichtert, da es ja die "Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung" gibt.



  • Erhard Henkes schrieb:

    Klassenfahrten sind doch aus schulischer Sicht per se überflüssig. Lehrer sollen unterrichten, Schüler lernen und nicht auf allgemeine Kosten in der Welt herum gondeln. 😃

    Klassenfahrten sind wichtig! Gerade für Schüler aus sozialschwachen Familien, stellen diese doch eine Gelegenheit der Weiterbildung dar. Außerdem wird so das Sozialverhalten geschult. Daher haben die Klassenfahrten eine wichtige Funktion, gerade für Kinder aus sozialschwachen Familien, die nicht x mal im Jahr in den Urlaub fahren!


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